Heinrich IV. Deutscher Kaiser aus dem Haus der Salier




Heinrich IV.,* Goslar 1050,+ Lüttich 1106,Sohn Heinrichs III., bereits
1053 zum König gewählt,seit 1056 unter Regentschaft seiner Mutter
Agnes v.Poitou;1062 von Erzbischof Anno II.v.Köln in Kaiserswerth
entführt;Agnes abgesetzt;neben Anno erlangte Erzbischof Adalbert v.Bremen
Einfluß auf die Reichspolitik.Ab 1066 versuchte Heinrich selbst zu
regieren;ließ zur Sicherung seiner territorialen Machtgrundlage im Gebiet
des Harzes Burgen anlegen.Vor der Erhebung der sächs.Fürsten und
Bauern mußte er 1073 fliehen,konnte aber 1075 die Gegner endgültig
niederwerfen.Aufgrund dieses Sieges überschätzte er seine Stellung
gegenüber dem erstarkten Papsttum,geriet in einen heftigen Streit
über die Frage der Laieninvestitur (Investiturstreit) mit Papst Gregor VII.,
der ihn (auf das Absetzungsdekret Heinrichs hin) bannte und sich
mit der Fürstenopposition verband.Heinrich,von der Absetzung durch
die Fürsten bedroht,demütigte sich als Büßer vor Gregor in Canossa
(1077),erlangte die kirchliche Lossprechung und damit seine politische
Handlungsfreiheit zurück.Sieg über die von den Fürsten gewählten
Gegenkönige Rudolf v.Schwaben und Hermann v.Salm;nach erneuten
Differenzen mit Gregor VII. wiederum gebannt (1080) erhob er
Erzbischof Wibert v.Ravenna als Klemens III. zum Gegenpapst,vertrieb
Gregor aus Rom und ließ sich von Klemens III. zum Kaiser krönen (1084).
Da Heinrich in der Frage der Investitur nicht nachgab,blieb das Reich in
eine kaiserliche und eine päpstliche Partei gespalten.In den Kämpfen
der folgenden 20 Jahre liefen Heinrichs Söhne zu den Gegnern über,
der jüngere, Heinrich (V.), zwang ihn 1105 zur Abdankung;Heinrich widerrief
den Verzicht bald, starb aber vor Beginn des Kampfes gegen den Sohn.
Er ist im Dom zu Speyer beerdigt,zunächst in der dortigen St.Afrakapelle,
erst nach der Lösung des Bannes konnte er in der Hauptkirche beigesetzt
werden.